Besonderheiten im Umgang mit Kindern
Die Regulierung der Körpertemperatur ist ein komplizierter Prozess, dessen Steuerung gerade bei Babys und Kleinkindern noch nicht ausgereift ist. Deshalb sind Babys und kleinere Kinder deutlich anfälliger für Fieber als Jugendliche und Erwachsene.
Bei kleinen Kindern, die stark herumtoben und körperlich aktiv sind, ist die Körpertemperatur oftmals erhöht. Das Kind schafft es noch nicht, seine Körpertemperatur gegenüber solchen Einflüssen stabil zu halten.
Bei Babys kann bereits eine zu warme Decke oder die Hitze eines Sommertages zu einem starken Erhitzen führen, was sich in zu starkem Durst äußert. Umgekehrt kann es sein, dass ein sehr junges Baby trotz eines Infekts kaum Fieber bekommt: Da sein Abwehrsystem noch nicht voll funktionsfähig ist, ist auch der Schutzmechanismus Fieber noch nicht sicher einsatzbereit. Gerade im ersten Lebensjahr ist ärztlicher Rat daher in allen Zweifelsfällen unentbehrlich. Das gilt auch, wenn Ihr Baby sich ungewöhnlich verhält, etwa schlecht trinkt, auffallend müde oder gar apathisch ist.
Hohes Fieber ist in jedem Fall ein deutliches Krankheitszeichen, das ernst genommen werden muss. Es kann wichtige Körperfunktionen stark beeinträchtigen und ist für den Organismus eine sehr große Belastung, weshalb Sie unbedingt ärztliche Hilfe hinzuziehen sollten.
Fieberkrämpfe treten vor allem bei rasch ansteigendem Fieber im Zusammenhang mit einer Infektion auf.
Anzeichen für einen Fieberkrampf
Für Eltern, die so etwas zum ersten Mal erleben, ist das eine schreckliche Situation.
In den meisten Fällen ist ein Fieberkrampf nach einigen Minuten vorbei. Das Kind hat keine Schmerzen, es bekommt von dem Krampf nichts mit und ist normalerweise nicht in Gefahr. Ein Krampf muss nicht bedeuten, dass Ihr Kind schwer erkrankt ist. Insbesondere bei Babys und sehr kleinen Kindern kann die Unreife des Gehirns oder eine familiär bedingte, genetische Veranlagung der Auslöser eines Krampfes sein. Ist der Anfall vorüber, schläft das Kind meist sehr tief.
Rufen Sie in jedem Fall sofort Ihren Kinderarzt oder einen Notarzt, wenn Ihr Kind zum ersten Mal einen Fieberkrampf hat. Es muss ausgeschlossen werden, dass eine ernste Erkrankung vorliegt. Des Weiteren sollten Sie bei jedem Fieberkrampf, der länger als 15 Minuten dauert, ebenso dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Jedes Kind, das erstmals einen Fieberkrampf hatte, muss danach gründlich untersucht werden.
Die meisten Kinder bekommen nur einmal einen Fieberkrampf. In seltenen Fällen treten jedoch Wiederholungen auf. Möglicherweise verschreibt der Arzt Ihrem Kind ein krampflösendes Medikament, welches Sie ihm dann gleich zu Beginn eines Krampfes geben können.
Messen Sie regelmäßig Fieber und notieren dem Arzt die Werte. Bei einer leicht erhöhten Temperatur bedarf es noch keiner fiebersenkenden Mittel. Ab einer Körpertemperatur von 39,5 °C und vor allem bei Begleitsymptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen sollten fiebersenkende Maßnahmen unbedingt ergriffen werden.
Viel zu trinken geben
Ein fieberndes Kind braucht mehr Flüssigkeit als gewöhnlich, weil es über die Haut Wärme und Flüssigkeit abgibt. Dabei sind kleine, häufig verabreichte Mengen grundsätzlich besser, wenn notwendig auch löffelweise. Am besten sind leicht gesüßte Tees oder Wasser, eventuell verdünnter Saft. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und leichte Kost bei Ihrem Kind.
Bettwäsche und Handtücher häufig wechseln
Ganz wichtig: Lüften Sie regelmäßig für fünf Minuten durch – das Kind sollte sich in dieser Zeit in einem anderen Raum aufhalten.
Fürsorge fördert den Genesungsprozess
Kranke Kinder sind häufig müde und gereizt. Sie schlafen viel, und wenn sie wach sind, haben sie gerne ihre Eltern um sich. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie Ihr Kind ein wenig verwöhnen. Lesen Sie ihm vor, spielen Sie mit ihm und bleiben Sie bei ihm. Achten Sie in der akuten Phase zudem auf Bettruhe - das schont den Kreislauf und fördert die Genesung.