Schmerzen sind eine natürliche Reaktion des Körpers. Sie haben eine Warn- und Schutzfunktion. Durch sie wird dem Menschen signalisiert: Da ist etwas mit deinem Körper nicht in Ordnung. Fast über den gesamten Körper verteilt, befinden sich Schmerzfühler, so genannte Nozizeptoren an den Enden von Nervenfasern.
Diese reagieren auf äußere Reize wie Temperatur, Dehnung, Druck, Verletzungen, chemische Substanzen (z. B. Insektengifte), oder auf innere krankhafte Veränderungen wie etwa Entzündungen. Legen wir die Hand auf die heiße Herdplatte, werden von den geschädigten Zellen Botenstoffe freigesetzt; diese reizen die Nozizeptoren.
Der Schmerzreiz wird weitergeleitet zur ersten Station, dem Rückenmark, hier wird in kürzester Zeit, ohne dass es uns bewusst wird, ein Reflex ausgelöst – die Hand wird blitzschnell von der heißen Herdplatte weggezogen.
Nach der Reizweiterleitung ins Gehirn können wir den Schmerz bewusst wahrnehmen und weiterverarbeiten.
Unser Gehirn bewertet und kontrolliert den Reiz und antwortet darauf in umgekehrter Richtung (über die Nervenfasern zum Rückenmark). Durch die Signale des Gehirns wird im Rückenmark u.a. die Schmerzweiterleitung vermindert bzw. unterbrochen. Unser Körper stellt selbst Stoffe her, durch die Schmerzen gelindert oder komplett ausgeschaltet werden können.
Diese so genannten Endorphine wirken aber nur kurzfristig und treten vermehrt in Stresssituationen auf - wie bei einem Unfall oder sehr starken körperlichen Anstrengungen. Nach der Extremsituation, wenn der Körper zur Ruhe gekommen ist, reduziert er die Endorphin Ausschüttung und der Schmerz wird zunehmend bewusst wahrgenommen.
Sobald die Ursache für den Schmerz geklärt ist, hat das Symptom Schmerz seinen Zweck erfüllt. Der Schmerz sollte entsprechend behandelt werden. Ein andauernder Reiz belastet den Kreislauf (Herz, Blutdruck) und die Psyche.
Anhaltende Schmerzen beeinträchtigen den Heilungs- und Regenerationsprozess. Deshalb sollten sie behandelt werden.