„Wo tut's denn weh?“
Der Versuch, eine klärende Antwort auf diese Frage zu erhalten, stellt Eltern und Ärzte oft vor ein Problem. Die Schwierigkeit bei Kindern besteht darin, dass sie häufig nicht verständlich machen können, wo der Schmerz liegt. Es kann sogar gefährlich werden, wenn ihre Erklärungsversuche, den Schmerz zu lokalisieren, missverstanden werden. Gerade bei Babys und Kleinkindern sollten Sie deshalb stets fachmännischen Rat hinzuziehen.
Je nach Alter sind Körperwahrnehmung und die sprachlichen Möglichkeiten noch nicht voll entwickelt. Obwohl ein Kind unter Schmerzen leidet, verstehen Eltern oft nicht, was das Kind mitteilen möchte. Babys und Kleinkinder können überhaupt noch nicht sprachlich vermitteln, ob und wo es weh tut. Bei Babys kann langes und andauerndes Schreien oder Unruhe bzw. das Verweigern von Trinken auf Schmerzen hinweisen.
Kleinkinder projizieren die unterschiedlichsten Schmerzen – wie Halsschmerzen – in den Bauch. Ihre Schmerzwahrnehmung entspricht noch nicht der eines Erwachsenen. Sie gleicht sich erst etwa ab dem siebten Lebensjahr allmählich der Schmerzwahrnehmung von Erwachsenen an, bis sie im Alter von zwölf Jahren vergleichbar ausgebildet ist.
Diese unterschiedliche Schmerzwahrnehmung bedeutet aber nicht, dass Kinder Schmerzen weniger wahrnehmen, oder gar, dass sie Schmerzen einfach vergessen. Auch Babys und kleine Kinder werden durch Schmerzen sensibilisiert – haben also ein Schmerzgedächtnis.