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Wirksam und sicher- Paracetamol bei degenerativen Gelenkerkrankungen

Die Erkenntnis, dass der Wirkstoff Paracetamol bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wirkt, ist nicht neu – so wurde die Effektivität bei Muskel-Skelett- Schmerz u.a. in kontrollierten Studien bestätigt und in wissenschaftlichen Reviews hervorgehoben; „Paracetamol ist das Mittel der 1. Wahl für Osteoarthritisschmerz bei Älteren."

Bei Erkrankungen der großen Gelenke welche den typischen Arthritisschmerz zur Folge haben, gibt es unter Fachleuten immer wieder Kontroversen hinsichtlich der medikamentösen Therapien- jüngst zeigten sich wieder neue Erkenntnisse:
Die kassenärztliche Bundesvereinigung und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfehlen in einer Aussendung von 2014, Paracetamol für die Erstbehandlung von Schmerzen bei degenerativen Gelenkerkrankungeniii. […“ Die Wirksamkeit von Paracetamol wurde in vielen Studien bei unterschiedlichen Schmerzformen untersucht. Neuere Metaanalysen zeigen dabei auch eine Wirksamkeit bei Schmerzen durch Arthrose“…]
Eine 2014 publizierte Studie aus den USA[Prioriv] befasst sich mit Sicherheits- und Wirksamkeitsaspekten von Paracetamol in der Schmerzbehandlung von Osteoarthritis des Knies bzw. der Hüfte. Die doppelblinde-, placebo- kontrollierte, 12- wöchige Untersuchung zeigte, dass die Behandlung mit Paracetamol nicht nur gut toleriert wurde sondern auch effektiv war.
 

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Hyperkinesie/AD(H)S durch Paracetamol

2014 ist eine Diskussion geführt worden, die sich damit beschäftigt hatte, ob die Verwendung von Paracetamol in der Schwangerschaft zu hyperkinetischen oder anderen Verhaltenssauffälligkeiten beim Kind führt. Ausgangspunkt waren zwei 2013 und 2014 publizierte epidemiologische Studien, die sich mit diesem Problem befasst haben.

Die erste Studie (Brandlistuen) hat einen epidemiologischen Zusammenhang zwischen einer länger andauernden Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft und der motorischen- und Verhaltensentwicklung des Kindes im Kindergartenalter untersucht. Erst eine Anwendung von Paracetamol ≥ 28 Tage zeigte einen Zusammenhang zu Veränderungen in der Entwicklung im Vergleich zu nicht- exponierten Kindern. Dabei fehlten Angaben zur absoluten Risikodifferenz, so dass die Unterschiede leicht überschätzt werden können.
Die zweite Studie (Liew) hat mit objektiveren Methoden als die erste in zwei verschiedenen Kohorten den möglichen Einfluss einer Exposition mit Paracetamol in der Schwangerschaft auf die Entwicklung hyperkinetischer Störungen oder eines AD(H)S untersucht. Im Gegensatz zur ersten Studie ist die Beschreibung der Expositionsdauer weniger präzise.
Es zeigten sich zwar statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen einzelnen Symptomen/Symptomkomplexen (z.B. motorische Entwicklung, Verhaltensauffälligkeiten) bzw. zwischen hyperaktiven Symptomen/AD(H)S und einer Einnahme von Paracetamol über mindestens 28 Tage in der Schwangerschaft, deren Relevanz bleibt jedoch fraglich.
Generell sagt ein epidemiologischer Zusammenhang nichts darüber aus, ob die Beziehung zwischen den Faktoren kausal ist oder nicht.
 

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